Eine der großen Herausforderungen bei der Entwicklung von hochsicherheitskritischen Echtzeitsystemen, wie bspw. der Flugregelungsanwendung, ist die Abschätzung und dadurch die Sicherstellung der Maximalen Laufzeit (WCET) der eingesetzten Software auf den Systemen. Seit langem werden hierfür statische WCET Untersuchungen eingesetzt, die sich jedoch auf Single-CPU-basierte Systeme beschränken, um den Zugriff auf gemeinsame Ressourcen zu vermeiden. Durch den Anstieg der Anforderungen an die Systeme und insbesondere durch die Implementierung von immer mehr und breitbandigeren Interfacen, ist eine reine CPU-basierte Verarbeitung der Ein/Ausgabe nicht mehr realisierbar. Um eine effiziente Verarbeitung der Ein/Ausgabe realisieren zu können muss die Verwendung spezialisierter Hardwarekomponenten wie z.B. DMA-Controller in Betracht gezogen werden. Hierfür muss jedoch mit dem Nachteil von Ressourcenkonflikten und möglichen Verzögerungen bei Zugriffen gerechnet werden, die zukünftig mit in die Analyse einbezogen werden müssen.
Um mit der Herausforderung der interferenzbehafteten Datentransfers umgehen zu können, werden Möglichkeiten aufgezeigt, die das Verhalten der mikrocontroller-internen Datenströme wiedergeben. Hierbei werden die Abhängigkeiten der einzelnen Pfade zueinander bestimmt und die hierbei möglichen Einflüsse quantifiziert. Die dadurch gewonnenen Parameter werden daraufhin in einem generischen, mikrocontrollerunabhängigen Modell beschrieben, welches die Zusammenhänge wiedergibt und die möglichen Kollisionen beschreibt. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse werden in einem abschließenden Schritt dazu genutzt, die möglichen Kollisionen für Anwendungen abzuschätzen und die daraus abgeleitete Verzögerung zur Berechnung einer interferenzbehafteten WCET zu nutzen.