Die Automatisierung von Fahrzeugen nimmt ständig zu. Sicherheitszuwachs, verringerte Emissionen, optimierter Verkehrsfluss und höherer Komfort sprechen für die Umsetzung dieser neuen Technik. (Bengler et al., 2012; Hipp, Bengler, Kressel, & Feit, 2018; Scherer, Schubert, Dettmann, Hartwich, & Bullinger, 2016). Automation und Fahrerassistenzsysteme werden oftmals mit den Begriffen Komfortgewinn, Beanspruchungsreduktion, Zeitgewinnung und insbesondere Sicherheit verbunden. Im Gegensatz dazu werden aber auch Aspekte wie Kundenakzeptanz, Gebrauchssicherheit durch Über- oder Untervertrauen, Mode of Confusion, Motion Sickness genannte. Um den erhofften Nutzen der Assistenzsysteme zu erhalten, müssen die Technologien vom „Insassen“ akzeptiert werden (Guenes, Hottelart, & Reilhac, 2018; Rosenzwei & Bartl, 2015). Angst, Stresserleben und erhöhte Beanspruchung sowie Motion Sickness können die Akzeptanz negativ beeinflussen (Diels, Bos, Hottelart, & Reilhac, 2016). Folgend daraus ist eine Untersuchung notwendig, wie ein Fahrerassistenzsystem agieren muss, ohne genannte negative Aspekte zu verursachen (König, 2015). Die Beanspruchung soll reduziert und eine Erhöhung des Komforts sollte erlebt werden.
Nicht nur das Fahrzeug, sondern auch Fahrende und Umweltaspekte sind bei der Untersuchung von Fahrerassistenzsystemen zu beachten (König, 2015). In Fahrversuchen sollen Beanspruchung und Komforterleben bei der Fahrt mit Fahrerassistenzsystemen (beispielsweise dem Spurhalteassistenten und/oder ACC) untersucht werden. Um die Beanspruchung subjektiv als auch objektiv zu erfassen, können Fragebögen als auch physiologische Messmittel Verwendung finden. Die Erhebung von physiologischen Parametern wie beispielsweise EKG, EDA und EMG kann helfen, die Beanspruchung des Menschen im Fahrzeug objektiv darzustellen. Ebenso ist es möglich, mit Eye-Tracking mentale Beanspruchung zu erfassen (Sprenger, 2008). Die Erhebung von Fahrzeugdaten, unter anderem Lenkmoment, Quer- und Längsbeschleunigung oder Bremstätigkeit hilft, die Interaktion von Mensch und Maschine vollständig darstellen zu können und einen Einblick zu erhalten, inwiefern bestimmte Fahreigenschaften auf den Fahrenden wirken. Daraus soll abgeleitet werden, inwiefern physische und mentale Beanspruchung in Kombination mit Fahrerassistenzsystemen vorliegen, beziehungsweise wie diese aufeinander wirken. Im Vordergrund steht dabei die Erfassung mittels Fragebögen und Interview, um Informationen über Erlebnisse mit Fahrerassistenzsystemen sowie Automation zu erlangen. In verschiedenen Studien sollen deshalb Personen bei bzw. vor und nach der Fahrt in verschiedenen Testfahrzeugen befragt werden um die User Experience beschreiben zu können sowie die Akzeptanz der Systeme zu erfassen.